top of page

Bootfahren am Bodensee: Dein Guide zum Bodenseeschifferpatent & dem Ferienpatent für den Bodensee

  • Autorenbild: Christian Keßler
    Christian Keßler
  • 15. März
  • 4 Min. Lesezeit

Bodenseeschifferpatent und Ferienpatent: So startest Du bestens vorbereitet in Deinen Bootsurlaub!


Hafeneinfahrt Lindau am Bodensee
Hafeneinfahrt Lindau am Bodensee

Der Winter ist die perfekte Zeit, um von Sonne, Wasser und der frischen Brise auf dem Bodensee zu träumen. Warum also nicht schon jetzt den nächsten Urlaub planen und dabei überlegen, wie man diesen See auf eine ganz besondere Weise erleben kann? Wer schon immer davon geträumt hat, selbst ein Boot über den Bodensee zu steuern, sollte sich mit dem Bodenseeschifferpatent und dem Ferienpatent vertraut machen.


Der Bodensee – Ein Paradies für Wassersportler


Der Bodensee bietet ein ganz besonderes Ambiente. Neben schönen Städten liegen hier auch die Landesgrenzen von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dies ist aber unter anderem auch der Grund, weswegen Du ihn nicht ohne Weiteres befahren darfst. Zwar gilt der Bodensee als größtes Binnengewässer, dennoch reicht der SBF-Binnen hier nicht aus. Um hier mit einem Sportboot mit mehr als 6 PS oder 4,4 kW Motorleistung zu fahren, benötigst Du das Bodenseeschifferpatent unter Motor (Kategorie A). Zum Führen von Sportbooten unter Segel mit einer Segelfläche von mehr als 12 m² das Bodenseeschifferpatent unter Segel (Kategorie D).

Insofern Du bereits den SBF-Binnen, SBF-See oder den SKS besitzt und den Bodensee nur während deinem Urlaub befahren möchtest, kannst du auch auf das Ferienpatent zurückgreifen. Die Voraussetzungen zum Befahren des Bodensees liest Du hier.


Was ist das Bodenseeschifferpatent?


Das Bodenseeschifferpatent ist der offizielle Boots- und Schiffführerschein, der auf dem Bodensee benötigt wird. Er ist Pflicht, wenn man Boote mit Motoren über 4,4 kW (6 PS) oder Segelboote mit mehr als 12 Quadratmetern Segelfläche fahren möchte. Dabei gibt es verschiedene Kategorien:


  • Kategorie A: Für Motorboote

  • Kategorie D: Für Segelboote


Der Bodensee ist ein internationales Gewässer, das von Deutschland, Österreich und der Schweiz begrenzt wird. Daher gibt es besondere Vorschriften, die für alle drei Anrainerstaaten gelten.


Allgemeine Voraussetzungen


Das Bodenseeschifferpatent wird zwischen den Antriebsarten Motor (Kat. A) und Segel

(Kat. D) unterschieden. Um das Bodenseeschifferpatent unter Motor zu erlangen, musst Du mindestens 18 Jahre alt sein und 14 Jahre für das Bodenseeschifferpatent unter Segel. Darüber hinaus musst Du über ein ausreichendes Sehvermögen (ggf. mit Sehhilfe) und einen ausreichenden allgemeinen Gesundheitszustand verfügen. Dazu zählt bspw. ein ausreichendes Farbunterscheidungsvermögen. Dieses muss zur Prüfung nachgewiesen werden.


Das Ferienpatent – Eine Alternative für Urlauber


Insofern Du bereits den SBF-Binnen, SBF-See oder den SKS besitzt und den Bodensee nur während Deines Urlaubs befahren möchtest, kannst Du auch auf das Ferienpatent zurückgreifen.

Das Ferienpatent bietet folgende Vorteile:


  • Einfache Beantragung: Beim zuständigen Schifffahrtsamt oder frag einfach bei dem jeweiligen Bootsvercharterer an

  • Keine Theorie- oder Praxisprüfung: Ideal für spontane Freizeitkapitäne

  • Gültigkeit: Maximal einen Monat (30 Tage) innerhalb eines Jahres


Beantragen kannst Du das Ferienpatent bei einer der drei für den Bodensee zuständigen Schifffahrtsämter:



Prüfungsinhalte Bodenseeschifferpatent


Die theoretische Prüfung lässt sich in 3 Teile, bzw. Kategorien aufteilen. Den Basis- und Motorteil (Kat. A), den Segelteil (Kategorie D) und den Hochrheinteil (Kat. H). Letzterer wird zum Befahren der Rheinstrecke zwischen Stein am Rhein und der Straßenbrücke Schaffhausen-Feuerthalen benötigt.


Theorieprüfung der Kategorie A - unter Motor

Dieser Teil umfasst 86 Prüfungsfragen und ist von Prüflingen des Bodenseeschifferpatentes unter Motor, als auch unter Segel zu absolvieren. Dabei stehen max. 60 Minuten zur Verfügung. Die Prüfungsfragen unterteilen sich dabei in einzelne Kategorien. In jeder einzelnen Kategorie musst Du eine Mindestanzahl an korrekt beantworteten Fragen erreichen. Wenn in einer Kategorie nicht genügend Fragen korrekt beantwortet werden, gilt die gesamte Theorieprüfung der Kategorie A als nicht bestanden.


  • Allgemeines und Zulassung, Bau- und Ausrüstung: mind. 16 von 20 Fragen müssen korrekt beantwortet werden

  • Schall­zeichen, Lichter­führung, optische Signale: mind. 8 von 10 Fragen müssen korrekt beantwortet werden

  • Schifffahrtszeichen: mind. 12 von 15 Fragen müssen korrekt beantwortet werden

  • Ausweich- und Fahrregeln: mind. 9 von 12 Fragen müssen korrekt beantwortet werden

  • Umweltschutz, Seemannschaft: mind. 9 von 12 Fragen müssen korrekt beantwortet werden

  • Wetterkunde, Navigation: mind. 8 von 10 Fragen müssen korrekt beantwortet werden

  • Rheinstrecke (Alter Rhein/Seerhein): mind. 5 von 7 Fragen müssen korrekt beantwortet werden


Praxisprüfung der Kategorie A - unter Motor

In der praktischen Prüfung musst Du spezielle Manöver mit ausreichendem Ergebnis erfolgreich absolvieren. Dabei sind 3 Pflichtmanöver zu fahren und sog. Wahlpflichtmanöver. Zu den Pflichtmanövern zählen:


  • Ablegen über Steuer- und Backbord - 1 Versuch

  • Rettungsmanöver (Boje über Bord) - 2 Versuche

  • Anlegen über Steuer- und Backbord - 1 Versuch


Von den folgenden Wahlpflichtmanövern kann der Prüfer beliebig viele auswählen, die noch zusätzlich vom Prüfling auszuführen sind:

  • Fahren nach einem bestimmten Kurs

  • Wenden auf engem Raum

  • Rückwärtsfahren mit oder ohne Richtungsänderungen

  • Ankermanöver

  • Einfahrt in Liegeplatz

  • Anlegen einer Rettungsweste


Theorieprüfung der Kategorie D - unter Segel

Dieser Teil muss zusätzlich zu dem Theorieteil der Kat. A absolviert werden und umfasst 27 Prüfungsfragen. Dabei stehen max. 20 Minuten zur Verfügung. Die Prüfungsfragen unterteilen sich dabei in 2 Kategorien. In jeder der beiden Kategorien musst Du eine Mindestanzahl an korrekt beantworteten Fragen erreichen. Wenn in einer Kategorie nicht genügend Fragen korrekt beantwortet werden, gilt die gesamte Theorieprüfung der Kategorie D als nicht bestanden.


  • Segeln allgemein: mind. 16 von 20 Fragen müssen korrekt beantwortet werden

  • Segeln Fahrregeln: mind. 5 von 7 Fragen müssen korrekt beantwortet werden


Praxisprüfung der Kategorie D - unter Segel

In der praktischen Prüfung musst Du spezielle Manöver mit ausreichendem Ergebnis erfolgreich absolvieren. Dabei sind 2 Pflichtmanöver zu fahren und sog. Wahlpflichtmanöver. Zu den Pflichtmanövern zählen:


  • Rettungsmanöver mit Q-Wende (Boje über Bord) - 2 Versuche

  • Rettungsmanöver mit Rettungshalse (Boje über Bord) - 2 Versuche


Von den folgenden Wahlpflichtmanövern kann der Prüfer beliebig viele auswählen, die noch zusätzlich vom Prüfling auszuführen sind:

  • Ankermanöver

  • Beidrehen

  • Fahren verschiedener Kurse

  • Manöverkreis

  • Reffen unter Fahrt

  • Segel bergen

  • Segel setzen

  • Segel wechseln

  • Vorwindkurs mit Schiften


Seemannsknoten für das Bodenseeschifferpatent

Zur praktischen Prüfung zählt zudem das Knoten von Seemannsknoten. Folgende 8 Knoten müssen erfolgreich geknotet und deren Verwendung erklärt werden:


  • Achtknoten

  • Kreuzknoten

  • Palstek

  • Einfacher Schotstek

  • Doppelter Schotstek

  • Stopperstek

  • Webeleinstek

  • Belegen einer Klampe mit Kopfschlag


#fahrboot 🌊⚓️


 


Verpasse keine Blogbeiträge oder Neuigkeiten von FAHR.BOOT!





Commentaires

Noté 0 étoile sur 5.
Pas encore de note

Ajouter une note
bottom of page